Sollten Sie sich Ihren diesjährigen Weihnachtsbaum selber schlagen wollen, so können Sie dieses sehr gut in Thüringen tun. Die Bäume sind ökologisch unbedenklich da ungedüngt und nicht behandelt. Etliche Forstämter des Freistaats bieten feste Termine an, an denen sie sich ihren Baum selber aussuchen und danach auch selbst „schlagen“ dürfen. So beispielsweise auch das Forstamt Weida. Weida mit der über der Stadt thronenden Osterburg hat ganz besondere Reize und gilt als die Wiege des Vogtlandes. Die Fahrt dorthin dauert laut Routenplaner 3 Stunden und 6 Minuten, wenn sie beispielsweise in der Kastanienallee im Berliner Prenzlauer Berg – einer einflussreichen Öko-Denkfabrik der Republik – wohnen und sich von dort aus, natürlich in einer Fahrgemeinschaft, auf den Weg nach Weida machen.
Sollten die es etwas eiliger haben, können Sie den Baum auch im Raum Gera schlagen, dann brauchen Sie gut 10 Minuten weniger. Aber Gera, wer will da schon hin?
Laut Empfehlung der Forstämter sollten Sie keinesfalls Handschuhe, festes Schuhwerk und eine Säge vergessen.
„Mieter geben Regierung die Schuld an Preisexplosion, „so überschreibt Michel Fabricius seinen Beitrag in der Welt vom 7.12.2016.
„In Deutschland wird zu wenig gebaut und wenn,
dann baut“ Reich für reiche“ im oberen Preissegment,“zitiert Fabricius den Präsidenten des deutschen Mieterbundes, Franz Georg Rips. Im übrigen sei die Mietpreisbremse, welche in vielen Städten und Gemeinden neuerdings Gültigkeit habe, miserabel eingeführt worden, wird Rips weiter zitiert.
„Die Folge: Zwischen 66,5 und 94,8 % aller Wohnungsangebote sowie Wiedervermietungsmieten in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt lägen über der Obergrenze der Mietpreisbremse und zwar um 28,7 bis 49,3 %“, wird der Präsident des deutschen Mieterbundes weiter zitiert.
Der Mieterbund fordert deshalb beispielsweise eine deutliche Verschärfung der Regelungen bezüglich der Mietpreisbremse und eine kräftige Bezuschussung des sozialen Wohnungsbaus, wobei dann jedoch eine Nettokaltmiete von acht Euro pro Quadratmeter dauerhaft nicht überschritten werden dürfe.
„Bei den Vermietern sorgen solche Forderungen für Nervosität,“ so die Welt weiter. Mietpreisbremsen oder eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit würden von den eigentlichen Problemen auf den Wohnungsmärkten ablenken, schreibt das Blatt weiter unter Berufung auf Axel Gedaschko , den Präsidenten des Spitzenverbandes
der Wohnungswirtschaft.
Dass sowohl Mieten als auch Preise für Wohnraum in Ballungsgebieten weiter steigen ist längst kein Geheimnis mehr und auch wir haben am Beispiel Berlin in dieser Rubrik des Öfteren darüber berichtet. Sollten Sie über entsprechendes Einkommen oder Vermögen verfügen ist der Erwerb von Wohneigentum in der Bundeshauptstadt kein Problem. Übrigens plant die kommende rot rot-grüne Koalition im Berliner Senat im Alleingang eine stärkere Regulierung des Wohnungsmarktes. Aber alles braucht seine Zeit.
Deshalb auch mein Ratschlag zur Abwechslung mal nach Thüringen zu fahren, sei es dass sie sich in der Bundeshauptstadt über ihre saftige Miete ärgern und nicht genug verdienen, um sich dort selber Wohneigentum zu kaufen, oder sei es dass sie einfach nur für den einen oder anderen Tag andere, frischere Luft einatmen möchten. Der selbst geschlagene Weihnachtsbaum könnte ein solcher Anlass sein.
3 Stunden, 6 Minuten bis ins thüringischen Weida. Von der Kastanienallee in Berlin.
1 Stunde 5 Minuten Minuten von Weida entfernt, gut 40 km südlich durch die hügelige Landschaft an etlichen Burgen vorbei und durch die Städte Greiz und Mylau – nicht erschrecken, irgendwann unter queren sie die Göltschtalbrücke, die größte Backsteinbrücke der Welt – fahrend gelangen sie nach Lengenfeld. Lengenfeld ist eine Kleinstadt im Vogtlandkreis am äußersten Zipfel des Freistaats Sachsen, direkt an der Grenze zu Thüringen.
In Lengenfeld – so berichtet die freie Presse aus Chemnitz am 7.12.2016 – wohnen Sebastian und Tanja S. Er stammt aus der Region , seine Ehefrau Tanja aus Pforzheim. Vor kurzem haben die beiden zusammen mit ihrer Familie ein eigenes Haus in der schmucken Kleinstadt erworben.
Das Ehepaar erwarb ein denkmalgeschütztes Gebäude, bekam respektable Fördermittel und erarbeitete vieles in Eigenleistung. Nun besitzen sie eigenen Wohnraum der bezahlbar blieb.
„ Es gibt hier über 100 Vereine, warum sollte ich woanders hin wird Sebastian S zitiert, der aus der Region stammt und als Handwerksmeister arbeitet. Tanja S stammt aus Pforzheim und vermisst ihre alte Heimat nicht. Zuhause ist dort wo man Freunde hat, wird die junge Ehefrau und Mutter zitiert. Man habe kurze Wege, egal ob man zum Einkaufen oder in den Kindergarten oder später in die Schule müsse. Die Kinder können die Wege auch selbstständig laufen mit dem Auto sei man schnell in der nächsten Stadt, aber auch die Bahnverbindung sein gut, berichtet die sächsische Zeitung über die junge Frau, welche im Vogtland wohnt.
Ich habe als Immobilienkauffrau viel im Raum Thüringen und sächsisches Vogtland zu tun und könnte Ihnen persönlich von ungezählten ähnlichen Beispielen
berichten.
Und?
Wann fahren Sie zum Weihnachtsbaum „schlagen“ nach Weida oder Umgebung?
Übrigens: Der Weihnachtsbaum, welchen sie dieses Jahr am Brandenburger Tor bewundern dürfen, stammt aus Thüringen.
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Herzlichst
ihre Jaqueline Hartmann
PS.:
Die sicherheitshalber gekauften Ohrenschützer um mich vor dem Gebrüll der hasserfüllten Gebrüll der vielen aufgebrachten rechtsradikalen Ostdeutschen zu schützen, habe ich bislang noch nicht gebraucht, selbst wenn ich mal nach Gera fuhr.