KI überall – auch bald im Immobilienbüro?
Kaum ein Tag vergeht, an dem wir nicht etwas über künstliche Intelligenz (KI) lesen, hören oder erleben. KI verändert bereits heute viele Branchen – von der Buchhaltung bis zur Kundenkommunikation.
Aber was bedeutet das für uns Immobilienmakler:innen?
Wird es unseren Beruf bald gar nicht mehr geben?
Was KI heute schon kann – und wo sie eingesetzt wird
KI ist längst in unserem Alltag angekommen.
🔹 In der Verwaltung (z. B. Chatbots)
🔹 In der Medizin (Diagnoseunterstützung)
🔹 In der Juristerei (Vertragsprüfung)
🔹 Und zunehmend: im Immobilienbereich
Beispiel: In Singapur entwickelt ein Startup eine Plattform, bei der eine KI Suchprofile, Kommunikation, Objektrecherche und sogar die Vermittlung zwischen Käufer und Verkäufer übernimmt – für nur 0,2 % Provision statt der sonst üblichen 1 %.
Was das konkret bedeutet – und warum es auch sinnvoll sein kann
Ich selbst habe vor Kurzem eine Immobilie in Brasilien gekauft.
Und ich kann euch sagen: Das war ein einziges Chaos. Sprachbarrieren, unseriöse Inserate, fehlende zentrale Plattformen – ohne menschliche Hilfe wäre ich verloren gewesen.
Die Idee einer KI, die zuverlässig filtert, übersetzt, kommuniziert und sogar vermittelt, klingt da erstmal verlockend. Gerade für internationale Käufer kann das ein echter Gamechanger sein.
Was KI (noch) nicht kann – und vielleicht nie können wird
Trotz aller Begeisterung glaube ich nicht, dass KI uns vollständig ersetzen kann. Warum?
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Immobilienkäufe sind Vertrauenssache
Menschen wollen mit Menschen sprechen – vor allem, wenn es um Hunderttausende Euro geht. -
Emotionale Intelligenz & Verhandlungsgeschick
Eine KI kann Fakten sammeln – aber kann sie auch verhandeln, vermitteln, Stimmungen erkennen? -
Ortskenntnis & Bauchgefühl
Jede Lage, jede Immobilie, jeder Käufer ist individuell. Erfahrung ist (noch) nicht programmierbar.
Maklerarbeit heute: Mehr als nur Türen aufschließen
Früher war der Makler jemand, der ein paar Bilder schaltete, Besichtigungen machte – fertig. Heute erwarten Interessenten:
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Hochwertige Fotos
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Drohnenaufnahmen
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3D-Rundgänge
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Immobilienvideos
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Schnelle Reaktion & Fachwissen
Und auch Begleitung bei Finanzierung, Notartermin, Unterlagenbeschaffung gehört längst zum Standard.
Online-Besichtigungen & digitale Tools – aus der Praxis
Schon während der Corona-Zeit haben wir Makler kreativ reagiert.
Videotelefonie, virtuelle Führungen, digitale Exposés – alles Dinge, die mittlerweile selbstverständlich sind.
Ein Kollege kaufte sogar einen ferngesteuerten „Besichtigungsroboter“, mit dem Interessenten durch Immobilien navigieren konnten. Zugegeben: etwas übertrieben, aber ein Zeichen dafür, wie offen unsere Branche für Neues sein kann.
KI als Unterstützung, nicht als Ersatz
Ich nutze KI-Tools wie ChatGPT in meinem Alltag – für E-Mails, Textvorschläge oder Ideensammlungen. Und ja, das spart Zeit.
Aber: Die Arbeit mit Menschen – das Kümmern, das Verstehen, das Vertrauen – bleibt analog.
KI ist für mich ein Werkzeug. Nicht mehr, nicht weniger.
Besonders in der Hausverwaltung, wo ich über 1.000 Wohneinheiten betreue, hilft KI, Buchhaltung und Kommunikation effizienter zu gestalten. Aber: Die Beziehung zu Eigentümern, Mietern, Handwerkern? Die bleibt menschlich.
Was bedeutet das für unsere Zukunft als Makler:innen?
💡 Die Arbeit wird sich verändern.
💡 Routinetätigkeiten werden automatisiert.
💡 Prozesse werden schneller und effizienter.
Aber:
❤️ Menschliche Makler:innen werden weiterhin gebraucht, wenn sie bereit sind, sich weiterzuentwickeln.
Die Zukunft gehört den digital affinen Maklern mit Empathie, Know-how und Persönlichkeit.
Fazit: Die Zukunft ist hybrid – KI & Mensch gemeinsam
Nein, ich glaube nicht, dass der Immobilienmakler ausstirbt.
Aber der Beruf wird sich wandeln – wie so viele andere auch.
Wer sich darauf einlässt, wer sich fortbildet, offen bleibt und Technologie als Unterstützung begreift, der wird auch morgen noch gebraucht – und sogar erfolgreicher sein.
Und du? Wie stehst du zur KI im Maklerberuf?
Teile gern deine Gedanken in den Kommentaren oder auf meinem YouTube-Kanal „Immobilientagebuch“.
Ich freue mich auf den Austausch mit euch!